Stoßseufzer war der Anfang
Beim halb verfallenen Kleindenkmal angekommen waren beide Frauen unangenehm berührt vom schlechten Zustand des Marterls und
die Patientin ließ einen Stoßseufzer los: Wenn sich doch wer finden würd, der das Marterl wieder schön macht.
Wenig später starb die betagte Patientin und Roswitha Schäffer erinnerte sich an den Wunsch der alten Dame. Ich ging
dann zu meinem Mann und fragte ihn, ob er mir die Materlrenovierung nicht zum Geburtstag schenken will. Er wollte. Zunächst
galt es, die Besitzverhältnisse zu klären, dabei war die damalige Gemeinderätin OSR Fröschl behilflich. Nach kurzer Zeit waren
alle Formalitäten erledigt und Familie Schäffer konnte loslegen.Neues Heiligenbild
Mein Mann musste alles renovieren, die Stufen, den Gebetsstuhl, die Außenhaut, alles war vermodert und verfallen.
Auch das Heiligenbild musste erneuert werden. Auf dem Dachboden einer weiteren Patientin fand schließlich Roswitha Schäffer
ein passendes Bild. Nur wenige Wochen später las ich in der Zeitung, dass es sich dabei um Pietro Peruginos Maria
mit Kind und zwei weiblichen Heiligen handelt, das im Kunsthistorischen Museum zu sehen ist, staunte die Altenpflegerin.
Seit Frühling 2002 ist das Marterl nun wieder renoviert und lädt Spaziergeher und Wanderer auf einem Bankerl zum Verweilen
ein.