Kompost wird neu gedacht

Garser Unternehmen entwickelte international gefragtes Know How

07. September 2022

GARS. DI Bernhard Gamerith, technischer Leiter des Garser Unternehmens Compost Systems, war vor wenigen Wochen selbst vor Ort, um die erste australische Anlage in Betrieb zu nehmen. 140 Kompostieranlagen hat das hochspezialisierte Garser Team bisher in aller Welt gebaut: Indien, Kolumbien, Deutschland, Frankreich, Slowakei, Polen, Kroatien, Griechenland und auch in Russland – trotz jüngster Kriegswirren und Sanktionen. In heimischen Gefilden wurde in Gneixendorf bei Krems 2021 für die Brantner Gruppe die größte geschlossene Bioabfallanlage Österreichs mit einer Kapazität von 35.000 Tonnen pro Jahr eröffnet.

Nur mit starkem Garser Glasfasernetz möglich
„Das wäre aus Gars nicht möglich, wenn wir nicht schon früh ein starkes Glasfasernetz gehabt hätten. Wir wickeln viel über Skype oder WhatsApp ab. Mit der Fernwartung schaue ich über die Anlage als ob ich dort wäre – ohne leistungsfähiges Internet ginge das nicht“, betont Gamerith.

Den Kreislauf schließen: Düngepellets aus Hühnermist:
Ihr Spezialwissen stecken die Garser Kompostierer auch in andere
innovative Abfallentsorgungswege – wobei Bernhard Gamerith und seinen Kollegen der Kreislauf wichtig ist: Derzeit wird gerade eine Anlage projektiert, die Hühnermist zu Pellets trocknet, die als biologischer Dünger einfach und leicht auf Äckern ausgebracht werden können. „In Zeiten der Energiekrise, in der die Preise explodieren, besinnt man sich darauf, dass wir Reststoffe in der Landwirtschaft haben, die wir wieder- und weiter verwenden können.“ Immerhin verschlingt die Herstellung von 1 kg Stickstoff  2 Liter Erdöl – eine teure und energieintensive Angelegenheit. Hühnermist dagegen kann mit Hilfe der Kompostierer kostengünstig wieder in den Kreislauf eingebracht werden.

Der schönste Weg zu gehen
Konsequent denken die Garser Spezialisten auch bei ungewöhnlichen Anliegen den Kreislauf von Entstehen und Vergehen zu Ende. Im Auftrag eines Berliner Unternehmens wurde eine Methode entwickelt, wie nach dem Tod eines Menschen der Körper innerhalb weniger Tagen zu fruchtbarer Erde wird. Dazu benötigt man weder Energie noch werden belastende Stoffe freigesetzt – eine zeitgemäße Alternative zum energieaufwändigen Verbrennen (durch russisches Erdgas) und zur Erdbestattung, bei der der Abbauprozess 30 bis 40 Jahre dauert und dadurch nicht ungefährliche Zersetzungsprodukte in die Erde gelangen. Drei Personen in Deutschland haben bereits diesen letzten Weg gewählt – auf der Humuserde ihrer Gräber wachsen bereits Rosensträuche und Bäume.

Umzug und Verstärkung gesucht
Compost Systems wird demnächst in das ehemalige Volksbankgebäude am Dreifaltigkeitsplatz übersiedeln. Hier werden neue Mitarbeiter:innen gesucht – vor allem Umwelt- und Bautechniker:innen. DI Bernhard Gamerith: „Wir sagen immer, wenn jemand einen 'Traktorführerschein' hat und technisch interessiert ist, haben wir für ihn oder sie einen coolen Job – wir brauchen Leute mit Verständnis für landwirtschaftliche Vorgänge und Interesse für Technik.“
Compact Systems, DI Bernhard Gamerith
Rainharterstraße 137, Gars am Kamp, 02985 27220
bernhard.gamerith@compost-systems.com
www.compost-systems.com